Die Methode des Lipofilling wird zur Auffüllung von Gewebesubstanz verwendet. Dabei kann die Eigenfett-Behandlung sowohl als Alternative zu einem Dermal Filler als auch zur Aufpolsterung einzelner Partien zum Einsatz kommen. Mögliche Anwendungsgebiete umfassen somit das Auffüllen von Falten und Fältchen, das Aufpolstern eingefallener Partien wie Hohlwangen, die Akzenturierung einzelner Gesichtspartien (Jochbein, Kinn), Volumenaufbau an der Lippe sowie die Narbenkorrektur-2.htm“>Narbenbehandlung. Zur Brustvergrößerung wird Lipofilling inzwischen kritisch betrachtet: Allgemein wird von einer Flächen deckenen Anwendung wie beispielsweise an der Brust abgeraten. Die möglichen Behandlungsergebnisse stehen hier in keinem Verhältnis zur Wirkungsdauer. Hinzu kommt, dass bei größeren Injektionen von Eigenfett deutlich häufiger Komplikationen zu beobachten waren.
Im Vergleich zu anderen Methoden stellt Lipofilling mit Eigenfett eine deutlich Kosten intensivere, aufwändigere Behandlung dar. Dieser Aspekt sollte in jedem Fall berücksichtigt werden. Während beispielsweise die Faltenbehandlung mit einem Dermal Filler ab 250-500 Euro veranschlagt werden kann, belaufen sich die Kosten für ein komplettes Lipofilling inklusive Vorbereitung auf mindestens 1.000 Euro. Hinzu kommt, dass die Wirkung nicht dauerhaft anhält: Als natürlicher Bestandteil des menschlichen Organismus wird das injizierte Eigenfett zu einem Teil wieder abgebaut. Kleinere Mengen Fettgewebe können in das natürlich vorhandene Gewebe einwachsen; die überschüssige Menge verbleibt jedoch nicht dauerhaft an der injizierten Stelle. Für ein möglichst lang anhaltendes Behandlungsergebnis sind deshalb meist mehrere Injektionen in wechselnden Abständen nötig. Diese Folgebehandlungen können jedoch oftmals deutlich Kosten günstiger durchgeführt werden: Das einmal entnommene Fettgewebe wird aufbereitet und auf Patientenwunsch aufbewahrt, so dass auch Folgeinjektionen gesichert sind. Ein weiterer Aspekt, der für manche Patientin bzw. manchen Patient interessant sein könnte: Die Behandlung kann ideal mit einer ohnehin geplanten Fettabsaugung (Liposuktion) kombiniert werden.
Das Lipofilling selbst stellt eine besonders natürliche, sehr gut verträgliche Methode dar. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine Liposuktion, also Fettabsaugung, welche ihrerseits ein gewisses medizinisches Risiko beinhaltet. Wer sich für die Behandlung mit Eigenfett entscheidet, sollte deshalb einen ausgebildeten Facharzt mit langjähriger Erfahrung auf diesem Gebiet wählen. Fettabsaugung und die Injektion sollten in derselben Praxis bzw. Klinik durchgeführt werden.
VOR DER BEHANDLUNG
Hier wird zwischen vorbereitender Liposuktion zur Gewinnung des Eigenfetts sowie dem eigentlichen Lipofilling unterschieden.
Die Fettabsaugung kann stationär oder ambulant erfolgen. Je nach Umfang und Aufwand der Liposuktion wird der behandelnde Arzt kann spezifische Hinweise zur Vorbereitung auf den Eingriff geben. Hierzu zählt insbesondere der Verzicht auf Alkohol und Blut verdünnende Medikamente mit Ausnahme lebensnotwendiger Präparate. Ähnliche Vorsichtsmaßnahmen gelten auch für die Injektionsbehandlung, welche nach Aufbereitung des entnommenen Fettgewebes folgen kann. Blut verdünnende Mittel wie auch Alkohol oder bestimmte Schmerzmittel können zu stärkeren Hämatomen und weiteren Komplikationen führen (siehe auch „RISIKEN“). Aus diesem Grund ist ein Verzicht mindestens ein bis mehrere Tage vor der Behandlung notwendig.
DER EINGRIFF
Hier wird zwischen vorbereitender Liposuktion zur Gewinnung des Eigenfetts sowie dem eigentlichen Lipofilling unterschieden.
Die Liposuktion zählt heute zu den häufigsten Eingriffen der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie weltweit. Im Laufe der Zeit hat sich eine Vielzahl verschiedenster Varianten und Techniken etabliert, welche je nach Situation zum Einsatz kommen können. Verschiedene Kanülen, Absauggeräte sowie Lösungen zur Fettabsaugung bieten für unterschiedliche Einsatzgebiete eine passende Methode. Dabei werden meist sowohl Kochsalz als auch entzündungs- bzw. schmerzhemmende Stoffe ins Gewebe gespritzt, welches die Fettzellen lösen soll. Anschließend können diese leichter abgesaugt werden. Ist keine Liposuktion außerhalb der Behandlung geplant, wird meist nur wenig Fettgewebe benötigt. Dieses kann dann mit besonders feinen Nadeln und sehr Gewebe schonend meist aus der Hüft- oder Bauchpartie gewonnen werden. Eine zusätzliche Betäubung / Lokalanästhesie ist auf Grund des eingespritzten Betäubungsmittels meist nicht nötig.
Für das Lipofilling wird das zuvor entnommene Fettgewebe in einer speziellen Zentrifuge aufbereitet. Hierdurch trennen sich Fettzellen und übriges Gewebe wie Plasma voneinander, so dass eine Behandlung mit reinem Eigenfett möglich wird. Dieses ist besonders gut verträglich. Zur Auffüllung bzw. Aufpolsterung werden die entsprechenden Gesichtspartien zuvor markiert. Je nach Behandlungswunsch stehen dem behandelnden Arzt jetzt mehrere Injektionsmethoden zur Wahl. Dabei wird das aufbereitete Eigenfett direkt in das betroffene Gewebe gespritzt, wo es für einige Monate verbleibt und dann teilweise wieder abgebaut wird. Die Lipofilling-Behandlung ist in der Regel wenig schmerzhaft; bei Bedarf kann aber eine Schmerz betäubende Creme verabreicht werden. Je nach individuellen Voraussetzungen kann die Injektion im Abstand mehrerer Monate wiederholt werden.
NACHSORGE
Auch hier wird zwischen vorbereitender Liposuktion zur Gewinnung des Eigenfetts sowie dem eigentlichen Lipofilling unterschieden.
Die Nachsorge der Liposuktion ergibt sich aus dessen Umfang. Bei sehr kleinen Eingriffen ist kein stationärer Aufenthalt nötig. Werden größere Fettpölsterchen entfernt, muss meist ein Kompressionsmieder getragen werden. In beiden Fällen ist der Verzicht auf Alkohol sowie andere Blut verdünnende Mittel für einige Tage ratsam. Bei einer Liposuktion größeren Umfangs sollte außerdem für einige Wochen auf Sport und körperliche Anstrengung verzichtet werden. Auch Hitze in Form von warmen Bädern, Sauna oder Solarium ist für einige Tage zu meiden.
Das Lipofilling bedarf keiner speziellen Nachsorge. Oftmals können PatientInnen direkt im Anschluss ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Ganz grundsätzlich kann jedoch, wie bei der Liposuktion auch, ein Antibiotikum zur Vermeidung von Infektionen eingenommen werden. Und: Auch hier ist der Verzicht auf Alkohol und Blut verdünnende Mittel ratsam, um die Wundheilung im Gewebe nicht zu beeinträchtigen.
RISIKEN UND KOMPLIKATIONSMÖGLICHKEITEN
Das Lipofilling mit Eigenfett ist in der Regel sehr gut verträglich. Allergische Reaktionen sind hier nahezu ausgeschlossen. Trotzdem kann es während oder unmittelbar nach dem Eingriff zu leichten Rötungen, Schwellungen oder Überempfindlichkeit kommen. Diese Symptome sind zwar störend, vergehen jedoch meist von selbst wieder. In seltenen Fällen können Infektionen auftreten, welche umgehend behandelt werden müssen. Darüber hinaus kann die Methode für bestimmte Patientengruppen kontraindiziert sein – wann dies der Fall ist, erklärt der behandelnde Arzt.
Die vorbereitende Liposuktion kann ebenfalls von leichten Schmerzen, Brennen oder Kribbelgefühlen begleitet sein. Auch Schwellungen, Rötungen oder Hämatome (Blutergüsse) sind möglich. Insbesondere bei größeren Eingriffen ist das Risiko einer Wundheilungsstörung gegeben. Diese kann unter Anderem zu dauerhaften, sichtbaren Narben führen. Selten kann es auch hier zu Infektionen kommen. Diese müssen schnellstmöglich behandelt und nach Möglichkeit lokal begrenzt werden. In ernsten Fällen, beispielsweise bei plötzlichem Fieber, sollte sofort ein Arzt konsultiert werden. Ganz allgemein sorgen Antibiotika nach dem Eingriff dafür, das Infektionsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren.