Übergewicht ist nicht nur ein kosmetisches Problem. Mit jedem Kilo zu viel steigt das gesundheitliche Risiko für Diabetes, Gelenkschäden, Gefäßkrankheiten und vieles mehr. Den Krankenkassen ist dies sehr wohl bewusst, daher unterstützen sie ihre Mitglieder bei der langfristigen Gewichtsreduktion. Vom Abnehm-Programm über Sportkurse bis hin zur Kur reichen die Angebote der Kassen. Und diese beteiligen nicht nur finanziell, sondern helfen auch bei der Organisation.
Die Kassen unterstützen gesundes Abnehmen in vielen Kursen
Zwei Drittel der Männer und die Hälfte aller Frauen in Deutschland sind übergewichtig. Radikale Diäten, Hungerkuren oder einseitige Ernährung führen niemals langfristig zu einer gesunden Gewichtsreduktion. Auch Diätpillen können allein das Problem „Übergewicht“ nicht lösen, sondern nur den Stoffwechsel anregen und die Fettverbrennung unterstützen. Die Krankenkassen fördern daher den Wunsch vieler Betroffener, ihr überflüssigen Pfunde zu verringern. Grundlage dafür bildet der Paragraph 20 des Sozialgesetzbuches, der es den Kassen gestattet, ihre Mitglieder finanziell zu fördern sowie eigene Beratungsangebote aufzulegen. Vom Präventionskurs, über Abnehm-Kurse bis hin zu diversen Sportangeboten und einer Ernährungsberatung kann alles dabei sein. Entweder geben die Kassen Zuschüsse für Drittanbieter oder legen sogar eigene Programme oder E-Coachings auf. Der Blick in das jeweilige Kursangebot der eigenen Krankenkasse kann also vielversprechend ausfallen. Jedoch wird nicht zwangsläufig jedes Kursangebot zum Abnehmen unterstützt. Es muss sich nachweislich um ein zeitlich begrenztes Kursangebot mit begrenzter Teilnehmerzahl und dem „Prüfsiegel Deutscher Standard Prävention handeln“. Der regelmäßige Besuch im Fitnessstudio zählt beispielsweise nicht dazu, allerdings gibt es auch hierfür unterschiedliche Bonusprogramme.
Die stationäre Kur zur Gewichtsreduktion
Leidet ein Mitglied unter Adipositas, kann der Arzt eine stationäre Kur zur Gewichtsreduktion für seinen Patienten beantragen. Die Kassen wissen sehr wohl um die hohen Kosten von Folgeerkrankungen, die aufgrund der Adipositas ihrer Mitglieder für sie entstehen. So finden etwa 5% aller Gesundheitsausgaben ihren eigentlichen Ursprung im Übergewicht. Bei einer stationären Kur werden all jene behandelt, die ihr krankhaftes Übergewicht nicht aus eigener Kraft zu reduzieren vermögen. Neben individuell angepassten Sportprogrammen und einer Ernährungsumstellung erhalten die Patienten bei der Kur auch eine grundlegende Ernährungsberatung. Ebenso werden die psychologische Betreuung, die Behandlung bereits eingetretener Folgeschäden sowie Schulungen zum langfristigen Halten des reduzierten Körpergewichts angeboten. Stationäre Kuren verlaufen über einen langen Zeitraum von etwa acht bis zwölf Wochen. In aller Regel übernehmen die Kassen dafür die gesamten Kosten.
Fazit: Vom Aquajogging bis hin zum Zehnkampf werden diverse Sportangebote von den Kassen finanziell unterstützt oder sogar selbst angeboten. Gleichermaßen gelten als Präventionskurs auch Ernährungsberatungen oder Abnehm-Kurse unter professioneller Leitung. Zunehmend mehr Online-Angebote finden darüber hinaus Anklang bei den Kassenmitgliedern. In Apps, Onlineschulungen oder Trackingprogrammen kann durchaus Unterstützungspotential liegen. Nicht zuletzt zahlen die Kassen unter bestimmten Voraussetzungen sogar stationäre Kuren für Adipositas Patienten.
Quellen: