Die Oberlidstraffung zählt zu den beliebtesten Eingriffen der ästhetischen und plastischen Chirurgie im Bereich des Gesichts: Die Straffung des erschlafften Gewebes im Lidbereich öffnet den Blick und lässt die Augen ganz neu erstrahlen. Die dezente Verjüngung der Augenpartie bewirkt eine frischere, vitalere und freundlichere Ausstrahlung.
Wann eine Lidstraffung empfehlenswert bzw. notwendig ist, wie die OP durchgeführt wird und was es bei der Nachsorge zu beachten gibt, erläutert Dr. von Gregory, Facharzt für plastische und ästhetische Nasen- und Gesichtschirurgie, im folgenden Text.
Warum entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Lid-OP?
Schauen Sie ungern in den Spiegel, weil Ihr Gesicht ständig müde aussieht, obwohl Sie eigentlich gut geschlafen haben? Signalisieren Ihnen Ihre Mitmenschen öfters, dass Sie schlecht gelaunt oder verschlossen wirken? Wird Ihre Vitalität und Leistungsbereitschaft oft unterschätzt?
Die Augenpartie ist ungemein wichtig für die Wahrnehmung des Gesichts – und gerade hier zeigen sich die Zeichen der Hautalterung als erstes: Wenn das erschlaffte Gewebe im Oberlidbereich auf das bewegliche Lid herabsinkt und dieses ganz oder teilweise verdeckt, entsteht ein sogenanntes Schlupflid.
Schlupflider lassen die Augen kleiner wirken und verleihen der gesamten Augenpartie einen müden, matten Ausdruck. Umgekehrt kann bereits ein kleiner chirurgischer Eingriff die Lider straffen und eine natürlich verjüngte Ausstrahlung erzeugen!
Wann ist eine Lidstraffung unbedingt erforderlich?
Schlupflider sind nicht nur ein ästhetisches Ärgernis, sondern können auch zu gesundheitlichen Problemen und Beeinträchtigungen im Alltag führen. Ein sehr starker Gewebeüberschuss im Oberlidbereich verursacht in manchen Fällen:
- eine Einschränkung des Sichtfeldes, wenn das Gewebe über die Pupille herabsinkt
- erhöhte Entzündungsneigung im Augenbereich, insbesondere in den Gewebefalten
In diesen Fällen ist eine chirurgische Lidstraffung medizinisch indiziert – die optische Verjüngung der Augenpartie infolge der Gewebestraffung ist hier ein positiver Nebeneffekt.
Wie ist der Ablauf einer Lidstraffungs-OP?
Vor jeder Lid-OP wird ein ausführliches Beratungsgespräch geführt. Dabei können auch modernste Facescan- und 3D-Applikationen zum Einsatz kommen, um das angestrebte OP-Ergebnis für die Patienten zu visualisieren.
Die Operation erfolgt ambulant, der Eingriff selbst dauert etwa 45-60 Minuten. Damit die Patienten diesen schmerz- und stressfrei verleben, wird neben der Lokalanästhesie zumeist im Dämmerschlaf bzw. unter Vollnarkose operiert.
Zu Beginn wird das Operationsgebiet sorgfältig gereinigt, anschließend wird die geplante Schnittlinie präzise eingezeichnet. Diese wird genau in die Lidfalte gelegt, sodass die nach der OP verbleibende dünne Narbe später kaum noch sichtbar ist.
Der Einschnitt in das Gewebe erfolgt mit dem Skalpell oder dem chirurgischen Laser, wobei die durchtrennten Blutgefäße automatisch versiegelt werden. Nach der Entfernung des überschüssigen Hautgewebes entlang der markierten Linien wird die Wunde vernäht.
Das Fädenziehen erfordert einen zweiten Behandlungstermin, der auch der Nachsorge dient: Hier kontrolliert der Arzt den Heilungsfortschritt und leitet bei Bedarf zusätzliche therapeutische Maßnahmen ein; zudem gibt er Ratschläge für den weiteren Verlauf der Heilungsphase.
Risiken & Nebenwirkungen: Wie sicher ist die Lid-OP?
Die chirurgische Lidstraffung bei einem erfahrenen Facharzt für ästhetische und plastische Chirurgie ist ein seit Jahrzehnten bewährter Eingriff mit nur sehr geringem Risiko. Dennoch lassen sich – wie bei anderen medizinischen Eingriffen auch – OP-Risiken und unerwünschte Nebenwirkungen nicht vollständig ausschließen.
Ein seriöser Chirurg wird seine Patienten stets über diese Risiken aufklären und eventuelle Fragen umfassend beantworten. Zudem wird er großen Wert auf eine ausführliche Voruntersuchung seiner Patienten legen und mögliche Risikofaktoren abfragen, um die Planung und Durchführung der OP so sicher wie möglich gestalten zu können.
In sehr seltenen Fällen kann es bei einer Lid-OP vorkommen, dass Blutgefäße oder Nervenbahnen verletzt werden, sodass stärkere Blutungen bzw. Taubheitsgefühle auftreten. Auch Wundheilungsstörungen und Infektionen des Wundbereiches entstehen nur sehr selten, lassen sich jedoch meist gut behandeln.
Schwellungen, Blutergüsse und Schmerzen unmittelbar nach der OP zählen dagegen zu den normalen Nachwirkungen einer Lid-OP. Um diese bestmöglich zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen, geben gute Praxen den Patienten stets umfangreiche Verhaltensregeln und Empfehlungen zur Nachsorge mit auf den Weg.
Nachsorge: Wie kann man den Heilungsprozess fördern?
Die unmittelbaren OP-Folgen – Schwellungen, Blutungen und Wundschmerzen – können durch fachgerechtes Kühlen und die Einnahme von Schmerzmitteln gelindert werden.
Für die ersten Tage nach der Operation ist körperliche Schonung sehr wichtig, damit der Organismus alle Ressourcen auf die Wundheilung konzentrieren kann. Um die Augenpartie zu schonen, sollten die Patienten stets mit leicht erhöhter Kopfpartie und in Rückenlage schlafen. Wichtig ist in der ersten Zeit nach der OP auch der Verzicht auf Kosmetika und Make-up. Auf sportliche Aktivitäten, Saunagänge und Sonnenbäder sollte man für 3 Wochen verzichten.
Zu unterstützenden Maßnahmen wie bspw. einer sanften Narbenmassage wird der behandelnde Arzt seine Patienten ggf. persönlich anleiten.
Kosten einer Oberlidstraffung
Die Kosten für eine fachgerechte Lidstraffung bei einem qualifizierten Chirurgen für ästhetische und plastische Gesichtschirurgie sind sehr individuell.
Die genaue Summe kann stets nur im Einzelfall bestimmt werden, da diese vom Eingriff selbst, von den persönlichen Voraussetzungen jedes Patienten und natürlich von den Wünschen und Bedürfnissen des Patienten abhängig ist.
Ein seriöser Facharzt wird mit dem Patienten alle Fragen klären und dann die am besten geeignete Behandlung empfehlen und einen detaillierten Behandlungsplan erstellens. Aus diesem sind dann alle geplanten Behandlungsschritte und deren Kosten ersichtlich.
Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist in der Regel nicht möglich, da die meisten Lidstraffungen aus ästhetischen Gründen durchgeführt werden. Die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse besteht daher nur bei einer medizinischen Indikation, wenn z.B. das Sichtfeld deutlich eingeschränkt ist.