Nicht eines, nicht zwei und auch nicht drei, sondern viele T-Shirts hat jeder von uns in seinem Kleiderschrank. Das beliebte Oberteil in der markanten T-Form blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Doch nicht immer galt das T-Shirt als unersetzliches Basic für Mann und Frau. Wie die Erfolgsgeschichte des T-Shirts begann und welche Hindernisse es auf seinem Weg zur beliebtesten Oberbekleidung überwinden musst, erzählen wir hier.
Früher Leibchen – heute Kult
Es ist unkompliziert, praktisch, stylisch und ein fester Bestandteil der heutigen Modewelt. Das T-Shirt gehört einfach nur zur Alltagskleidung, genau wie eine Jeans oder Sneaker. Dabei ist das berühmte Shirt in T-Form weitaus vielseitiger einsetzbar. Mit den richtigen Kleidungsstücken kombiniert passt es zum Businessoutfit, den Urban Style oder einfach nur in die Freizeitmode und den Sport. Heute sind T-Shirts sogar als Designermode oder als T-Shirts in Übergrößen zu finden. Doch bis sie diesen Durchbruch erlangten, mussten T-Shirts zahlreiche Hürden nehmen. Streng betrachtet nutzten bereits die alten Ägypter Oberbekleidungsstücke, die dem klassischen T-Shirt ähnelten. Sein wahres Können zeigte das T-Shirt jedoch erst beim Militär. Allen Anfang machte die englische Marine, die von den Matrosen verlangte, weiße Wollunterhemden unter ihren Blusen zu tragen. Die Unterhemden mit kurzen Ärmeln verdecken weitestgehend die Tattoos der Matrosen. Als William Cotton in den 1860ern die Rundstrickmaschine erfand, wurden die Wollhemden nach einigen Jahrzehnten später im ersten Weltkrieg gegen Baumwolle ausgetauscht. Eine echte Errungenschaft, lösten die neuen T-Shirts doch die bis dahin üblichen Einteiler als Unterwäsche ab. Das US-Militär stattete ebenfalls ihre Soldaten und Matrosen mit weißen T-Shirts während des zweiten Weltkriegs aus. Von da an war der Siegeszug des T-Shirts vorprogrammiert.
The One and Only: Das T-Shirt als Leinwand und Statement
Bis hinein in die 50er Jahr schmachtet das T-Shirt ein einsames Leben versteckt unter spießigen Oberhemden. Doch dann kamen sie: James Dean und Marlon Brando. Das T-Shirt stand von nun an für Rebellion und Jugendkultur. Obwohl das Shirt bereits in den 70ern mehr Akzeptanz erfuhr, schaffte es das beliebte Basic erst in den 80ern unter Coco Chanel in die Haute Couture. Damals hieß es: weit, weiter, am weitesten. Schnitte in Übergrößen standen auf der Tagesordnung. In den 1990ern diente das T-Shirt quasi als Visitenkarte für Jugendlichkeit. Bald entdeckte man es als Leinwand für Botschaften aller Art. In der Werbung, für Sportvereine oder aber in der Politik. An der Wirksamkeit eines T-Shirts für Aussagen verschiedenster Couleur hat sich bis heute nichts geändert. Besonders auffallend präsentieren sich aktuell sogenannte Statement Shirts, die in kaum einer Kollektion fehlen dürfen.
Fazit: Die Geschichte des T-Shirts ist noch längst nicht zu Ende geschrieben. Es bleibt abzuwarten, was diese tolle Basic in der Zukunft noch alles zu bieten hat. Doch eines steht fest: kein zweites Kleidesstück passt sich so unseren Bedürfnissen an. Mal dient es als Unterwäsche, mal als Oberbekleidung. Wir sagen „Danke liebes T-Shirt, für deine treuen Dienste in jeder Lebenslage!“.
Quelle:
- Haus der Geschichte / Lebendiges Museum Online: Lemo: hdg.de – James Dean