Die Reichen und Schönen mit einem perfekten Make-up bzw. Hairstyling auszustatten, ist der Traum vieler Menschen. Doch allein das Gespür für Make-up, Fashion und Style reicht dafür aus nachvollziehbaren Gründen nicht aus. Grundlage für diese Arbeit ist eine Ausbildung zum Make-up Artist bzw. Visagist oder zum Maskenbildner. Doch worin liegen die Unterschiede?
Make-up Artist: eine hochwertige Zusatzqualifikation
Während in den USA Make-up Artists eher einem Maskenbildner hierzulande entsprechen, steht der Begriff in Deutschland vielmehr für einen Visagisten, der zusätzlich auch das Hairstyling perfekt beherrscht. Diese Tätigkeit wird nur an Privatschulen unterrichtet. Je nach Kursinhalten und unterrichtendem Institut fallen die Lehrinhalte sehr unterschiedlich aus. Die angehenden Make-up Artists konzentrieren sich in ihrer Ausbildung in erster Linie auf die wichtigen Grundlagen des Schönschminkens und bekommen Fachwissen im Bereich der Mode, des Make-up und Stylings vermittelt. Abhängig vom gewählten Kurs dauert die tiefgründige Make-up Artist Ausbildung zwischen einem Monat und einem Jahr. Der Nachteil der privaten Ausbildung: die Schulgebühren belaufen sich auf 1000 € bis 13.000 €. Dafür erhalten die Auszubildenden jedoch eine sehr hochwertige Qualifikation, die sie in ihrer Tätigkeit als Freiberufler im Film, Fernsehen, der Modebranche oder im privaten Business für Hochzeiten, Fotoshootings usw. perfekt vorbereitet. Die Zugangsvoraussetzungen für eine solche private Ausbildung fallen sehr unterschiedlich aus. Manche Institute nehmen angehende Make-up Artists bereits mit 16 Jahren auf, andere erst mit 18 Jahren. Mitunter wird auch eine Berufsausbildung als Friseur oder Maskenbildner vorausgesetzt. Daher ist der Make-up Artist durchaus als eine hochwertige Zusatzqualifikation zu verstehen, die Karrierechancen eröffnet.
Der klassische Ausbildungsberuf Maskenbildner
Maskenbildner werden in aller Regel am Theater ausgebildet. Die Ausbildungsstellen für diese Tätigkeit sind stark begrenzt. Dafür handelt es sich jedoch um einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf, der im Dualen System am Theater sowie der Berufsschule über 3 Jahre unterrichtet wird. Im Gegensatz zum Make-up Artist fallen keine Schulgebühren an. Das Berufsbild des Maskenbildners konzentriert sich vornehmlich auf das Erlernen von handwerklichen Techniken, wie etwa dem Knüpfen von Perücken, sowie dem Herstellen von plastischen Gesichtsteilen, dem Schminken von Narben usw. Ihre Einsatzgebiete liegen vornehmlich am Theater, der Oper oder dem Musical. Vielfach kommen sie auch im Film und Fernsehen zum Einsatz. Während sich Make-up Artists vorrangig auf das „Schön schminken“ konzentrieren und dem individuellen Typ ihrer Klienten gerecht werden, müssen sich Maskenbildner häufig an die Vorlagen des Regisseurs bzw. des Bühnenbildners halten. Oftmals ergänzen Maskenbildner nach ihrer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung ihre Fähigkeiten mit einer Zusatzqualifikation als Make-up Artist.
Fazit: Maskenbildner ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Make-up Artists werden indes nur an Privatschulen unterrichtet. Die Tätigkeitsfelder beider Berufe unterscheiden sich sowohl in den Einsatzgebieten als auch im Unterrichtsinhalt. Make-up Artitst arbeiten freier und individueller, sie heben die Vorzüge des Klienten hervor. Maskenbildner sind vielfach an die Vorgaben der Produktion gebunden, dafür beherrschen sie die Spezialkenntnisse aus dem Theater- und Bühnenbereich, die Make-up Artists in weiteren Kursen erlernen müssen.