Eine kleine Unachtsamkeit und schon ist es passiert: ein Zahnunfall. Selbst bei größten Vorsichtsmaßnahmen können Fehleinschätzungen oder eine Unbedachtheit zu einem Zahntrauma führen. Vor allem Kinder schätzen die Gefahrensituation oft falsch ein und erleiden entsprechend schnell einen Zahnunfall. Richtiges Handeln ist in diesen Situationen unerlässlich. Wir geben Ihnen Tipps, wie sie in dieser Notfallsituation richtig reagieren.
Tipp 1: Ruhe bewahren
Kommt es zu einem Unfall, ist die Hektik oft groß. Hier hilft nur: ruhig bleiben und trotz des Schrecks mit Bedacht handeln. Am besten beruhigt man das verletzte Kind und greift zum Erste-Hilfe-Set.
Tipp 2: Um die Blutung kümmern
Der Bereich des Mundes ist beim Menschen ausgesprochen gut durchblutet. Nicht selten kommt es daher bei einem Zahntrauma zu anfänglich starken Blutungen, die allerdings meist schnell versiegen. Als erste Maßnahme hilft hierbei ein Stofftaschentuch oder ein Stück Gaze aus dem Erste-Hilfe Kasten, auf welches das Kind behutsam beißt.
Tipp 3: Vorsichtig den Kiefer untersuchen
Oft lässt sich mit einem kurzen Blick das Problem erkennen. Mit den Fingern kann vorsichtig die Ober- bzw. Unterlippe angehoben werden, um wenigstens die vorderen Zähne zu sichten.
Tipp 4: Zahnrettungsbox für fehlende Zähne
In jedem Haushalt sollte sich eine Zahnrettungsbox befinden. Denn ist ein Zahn abgebrochen oder ausgeschlagen, zählt jede Minute. Abgebrochene Zähne können oft wieder angefügt werden, sofern sie nicht ausgetrocknet sind. Die Lösung in der Zahnrettungsbox schützt das Zahngewebe, so dass der Zahn mitunter gerettet werden kann und Zahnersatz nicht notwendig wird. Innerhalb von 20 Minuten sollte der Zahn darin verwahrt sein. Ist keine entsprechende Box zur Hand, dienen für sehr begrenzte Zeit (30 Minuten) auch ein Plastikbeutel oder Isotone Kochsalzlösung. In H-Milch gelagert hält sich der Zahn für 1 bis 2 Stunden. Keinesfalls darf ein ausgeschlagener Zahn gesäubert oder gar desinfiziert werden. Je länger die Zeit zwischen dem Unfall und dem Besuch beim Zahnarzt dauert, desto geringer sind die Heilungsergebnisse. Mitunter wird dann ein Zahnersatz für Kinder notwendig, wobei die Kosten von Zahnersatz in der Regel nur anteilig von den Krankenkassen getragen werden. Hier finden Sie beispielsweise den Zahnersatzrechner von Dentaltrade.
Tipp 5: Gelockerte Zähne nicht richten
Je nach Zahntrauma können die Zähne schief stehen oder gelockert sein. In solchen Fällen darf auf keinen Fall am Zahn manipuliert werden. Der Verletzte darf nur vorsichtig zusammenbeißen.
Tipp 6: Bei jedem Zahnunfall schnell zum Zahnarzt
Bei offensichtlichen Verletzungen stellen die meisten Eltern ihr Kind schnell beim Zahnarzt des Vertrauens oder in der örtlichen Rettungsstelle vor. Doch nicht jede Verletzung kann vom Laien gedeutet werden. Teils sind Folgekomplikationen nicht auszuschließen, weil vielleicht die Wurzel im Kiefer gebrochen ist oder etwa der Kieferknochen Schaden nahm. Es droht in solchen Fällen ein unnötiger Zahnverlust, der wiederum eine Zahnersatzbehandlung erfordern würde. Daher gilt immer: nach einem Zahnunfall bei Kindern, wie im Übrigen auch bei Erwachsenen, unverzüglich den Zahnarzt aufsuchen.
Fazit: Zahnunfälle erfordern schnelles Handeln. Es gilt: Ruhe bewahren und das Kind trösten, fehlende Zähne in einer Zahnrettungsbox verwahren, die Blutung stillen und einen Zahnarzt schnellstmöglich aufsuchen!