Ein eigenes Baby in den Armen halten, seine weiche Haut spüren, seinen Duft riechen – dies ist für die meisten Menschen früher oder später eine ganz selbstverständliche Phase im Leben. Doch nicht allen Paaren ist es vergönnt, ihre Familie mit einem Baby zu vervollständigen. Ungewollt kinderlose Paare erfahren ihr Familienglück dann oft nur mit der Hilfe der Reproduktionsmedizin. Manchmal ist dafür eine Eizellspende erforderlich.
Künstliche Befruchtung nach Eizellspende: ein Tabuthema in Deutschland
Die Gründe für eine ausbleibende Schwangerschaft sind vielseitig. Liegt eine verminderte Fruchtbarkeit der Frau vor, sind oft verschlossene Eileiter oder eine schlechte Eizellqualität für die Kinderlosigkeit verantwortlich. In diesen Fällen können Paare eine In-Vitro-Fertilisation mit Eizellenspende in Betracht ziehen, dass heißt eine künstliche Befruchtung im Glas mit einer fremden Eizelle versuchen. Paare müssen für diese Eizellspende Kosten von mehreren tausend Euro einplanen. Hinzu kommt, dass das Embryonenschutzgesetzt in Deutschland Eizellspenden verbietet. Paare sind daher gezwungen, für die Behandlung zur Erfüllung ihres Kinderwunschs ins Ausland zu reisen. Länder wie Polen oder etwa Spanien sind da Deutschland sowohl rechtlich als auch medizinisch in vielen Punkten voraus. Sie bieten den Frauen eine hochqualitative In-Vitro-Fertilisation mit Eizellspende an. Dafür haben sich diverse Kliniken spezialisiert und unterstützen Paare, die auf natürlichem Wege kein Kind bekommen konnten bzw. bei denen eine normale In-Vitro-Fertilisation bisher erfolglos verlief.
Die Eizellspende bietet eine Chance auf Familie mit Kind
In-Vitro-Fertilisation, also die Befruchtung der Eizelle mit Spermien unter Laborbedingungen, ist in Deutschland als solches nicht verboten. Unter bestimmten Voraussetzungen leisten sogar die Krankenkassen einen finanziellen Beitrag und unterstützen ungewollt kinderlose Paare bei ihrem Vorhaben. Während Samenspenden jedoch ohne ethische Bedenken akzeptiert werden, ist die Situation bei einer Eizellspende komplizierter. Mediziner dürfen Frauen nur die eigenen Eizellen zur Befruchtung entnehmen und später wieder übertragen. Handeln sie dem zuwider, kann das mit einer Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Ist jedoch die Eizellqualität der betroffenen Frau schlecht oder liegen nur noch wenige empfängnisfähige Eizellen vor, sind Paare auf eine Eizellspende für ihr Babyglück angewiesen. Diese erhalten sie allerdings nur im Ausland, so dass sowohl die Spende als auch die Behandlung jenseits der deutschen Grenze stattfinden. Fertilitätsexperten gehen davon aus, dass sich jährlich mehr als 30 Tausend Frauen für eine entsprechende In-Vitro-Fertilisation mit Eizellspende ins Ausland begeben. Meist sind lediglich zwei bis drei Besuche pro Behandlung notwendig. Diese nehmen die Paare gern für den Traum vom eigenen Baby in Kauf.
Fazit: In-Vitro-Fertilisation mit Eizellspende ist in Deutschland gemäß des Embryonenschutzgesetztes verboten. Aus diesem Grund reisen jährlich mehrere zehntausend Frauen ins Ausland, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Die Kosten für eine künstliche Befruchtung mit Eizellspende fallen im europäischen Ausland oft deutlich niedriger aus, als für eine normale IVF in Deutschland.